EHB diskutiert internationale Zusammenarbeit in der Berufsbildung

Die Bürgenstock-Konferenz 2024 widmete sich der Frage, wie die Internationalisierung in Hochschulen gestaltet werden sollte, um den Anforderungen der Weltoffenheit in Bezug auf akademische Bildung und Forschung gerecht zu werden. Die Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung EHB brachte im Rahmen eines Cases ihre langjährige Expertise in internationalen Kooperationsprojekten ein und diskutierte dabei Nutzen und Grenzen internationaler Zusammenarbeit in der Berufsbildung.

People listening two speakers
HEM-Suisse

Die Vertreter der internationalen Beziehungen der EHB fokussierten sich in ihrem Workshop auf die Herausforderungen und Chancen bei der Beteiligung von Hochschulen an internationalen Projekten. Es wurde die Schwierigkeit des interkulturellen Austauschs aufgrund von kontextueller Prägung und individuell-konstruktivistischer Erschliessung der subjektiven Realität betont. Unter demselben Begriff werden in anderen Kontexten ganz andere innere Bilder assoziiert.

Komplexer Bildungstransfer: Gesellschaftliche Werte, Emotionen und internationale Inspiration

Bildungssysteme spiegeln gesellschaftliche Werte wider, daher können die Systeme nicht ohne ihre Werte übertragen werden. Damit ist ein 1:1-Transfer von Systemen und Tools schlicht unmöglich. In Anbetracht der Schwierigkeit des verbalen Verstehens ist eine Vermittlung über das Gefühl notwendig: Wie fühlt sich guter Unterricht an? Welche Atmosphäre herrscht im Klassenzimmer und zwischen Lehrperson und Lernenden oder unter den Akteuren im System? Gefühle sind unmissverständlicher als Worte, die immer erst noch übersetzt und interpretiert werden müssen und können internationale und interkulturelle Hindernisse überwinden. Trotz Herausforderungen wurde das grosse Potenzial des internationalen Austauschs hinsichtlich der Inspiration hervorgehoben. Erfahrungen aus Projekten könnten innovative Perspektiven auf Problemlösungen im eigenen Land ermöglichen. 

Ein konkretes Projekt der EHB in Usbekistan

Ein konkretes Beispiel aus Uzbekistan wurde präsentiert, in dem die Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung EHB die Berufsbildungsreformen unterstützt. Die Lehren und Herausforderungen aus diesem Projekt wurden diskutiert, darunter die Möglichkeit, dass veränderte Haltungen Bildungssysteme beeinflussen können, sowie die Frage, wie Erkenntnisse in die Entwicklung der Hochschulen einfliessen und zugänglich gemacht werden können. 

Abschliessend wurden zwei zentrale Punkte betont: Erstens, dass veränderte Haltungen positive Auswirkungen auf Bildungssysteme haben können, und zweitens, dass Schweizer Hochschulen, die international in Projekten tätig sind, wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die in die Arbeit und Entwicklung der Hochschulen einfliessen sollten. Die Herausforderung besteht darin, diese Informationen zugänglich zu machen und in den internen Entwicklungsprozess zu integrieren.